Zweibein im Eigenbau

Hier mein zweites Zweibein im Eigenbau. Auch hier leider ohne genaue Baudokumentation, da ich nie einen fertigen Plan ausgearbeitet habe, sondern mich während des bauens für praktikable Lösungen, Methoden und Bearbeitung entscheide. Ich habe das Zweibein etwas auseinandergebaut um mein Vorgehen zu verdeutlichen

Bauteile:
zwei Fahrradständer (längenverstellbar) - ca 2,- Euro pro Stück
4 Federn - ca. 1 Euro
2 Schrauben - ein paar Cent
2 Schrauben für die Achse und passende 2 oder 4 Muttern nach Wahl - ein paar Cent
1 Beschlag - ca 1 Euro
1 Möbelrolle - ca. 1 Euro
zwei Befestigungsklemmen von nem billigen JLS RedDot. 1 Euro?
1 dicker Draht
1 dünner Draht
ein wenig schwarze Farbe

Werkzeug:
Bohrmaschine - Metallbohrer
zwei (Spitz)Zangen
Ein Dremel (NoName) zum sägen und fräsen
Schraubenzieher

 Mein Ziel war es, aus wenigen, billigen und bestens geeigneten Mitteln, ein brauchbares und anpassbares Zweibein zu erstellen. Die Beine waren in einem Krempelmarkt schnell gefunden. Zwei Fahrradständer, schöne runde Beine, nicht zu wuchtig und in der Länge verstellbar. Woran soll ich diese befestigen? Gut wäre es ein Bauteil zu haben, das in Form und Größe, ohne viel Nacharbeit zu verwenden wäre. Ich fand es in einer Möbelrolle. Ein kleines Plastikrad, das links und rechts von einem Metallbügel gehalten wird. Federn und Schrauben hatte ich in einer Krempelkiste. Bessere Federn habe ich mir später bei Ebay gekauft. Die Befestigung am Gewehr wollte ich modular und austauschbar konstruieren. Ein Plan. den ich aus "Faulheit" auf später verschoben habe. ;-).Die schnellere, aber nicht beste Lösung, war zwei Klammern von einem billigen JLS Pistolen RedDot zu missbrauchen. Das Bein sollte auf einfache Weise höhenverstellbar werden.     
 

Der Zusammenbau:

Also los. Angefangen habe ich mit der Halterung. Ich habe hier den Beschlag über zwei Schrauben mit der Möbelrolle verbunden. 
Von der Möbelrolle habe ich zuerst die Rolle entfernt. Dann mit viel Kraft die Metallbügel schräg abgebogen. Den Winkel habe ich dabei nach Geschmack und Augenmaß gewählt. Den Fahrradständer habe ich mit einer Säge von der überflüssigen Mechanik befreit.  Soweit wie möglich oben absägen, um viel Bein zu erhalten. :-).Nun geht es daran das Bein an der Halterung (die Möbelrolle) zu befestigen. Im Abstand von ca. 0,5 cm vom oberen Rand habe ich das Zweibein einmal durchbohrt. Dann habe ich oben am Bein einen Schlitz, die spätere Führung, mittig eingefräst. Die Länge des Schlitzes ist abhängig von der verwendeten Halterung, denn vorne sollte es automatisch in ausgefahrener Stellung festgehalten werden und hinten sollte ein vollständiges einklappen gewährleistet sein. Ich empfehle die richtige Länge durch ausprobieren herauszufinden und den Schlitz solange zu verlängern bis die richtige Position erreicht ist. Dazu das Bein an der Halterung (IMöbelrolle) befestigen. Die Bohrung, in der vorher die Rolle befestigt war, lässt sich dafür gut verwenden. Schaut euch dazu die folgenden Bilder an.



Der Einschnitt auf der Rückseite des Rohrs

Der Einschnitt auf der "Vorderseite" des Rohrs.



Diese Schraube und zwei Muttern habe ich als Achse für das Bein benutzt.

  

so sieht das bei mir aus.

Nachdem ich die richtige Länge der Schlitze gefunden hatte wollte ich nun "mein" in der Länge verstellbares Zweibein verwirklichen. Meine Idee hierbei war, das Innenrohr oben mit einer Feder zu befestigen. Dadurch würde das Bein immer nach oben gezogen und nicht herausfallen können. Wenn man das Bein verlängern wollte, mußte man es nur herausziehen und dann feststellen. Schraube oder Klammer war mir in der Handhabung zu umständlich. Um das bequem mit einer Hand machen zu können, habe ich mich für eine Rasterung entschieden, die ich durch Drehen des Beins einstellen kann.

Um diese Rasterung zu verwirklichen habe ich eine Nut in das Rohr eingefräst mit zwei Rastern. Dies ermöglich am Ende drei Einstellmöglichkeiten. Die Anzahl steht dem anspruchsvollen Bastler frei. Diese Nut funktioniert natürlich nur wenn man auch einen Stift dazu hat, der in dieser Führung greift.
 

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Meine Lösung des Problems stellt diese Schraube dar. Eine Normale Schraube, bei der ich oben ein kleines Stück, passgenau zur Führrungsnut, weggefeilt habe.


Die Schraube wird später einfach, wie oben auf dem Bild, in die Nut eingeschraubt. Sie hält später auch die Feder zur Fixierung des Beins.

Kommen wir zur Befestigung der Feder für das ausziehbare Bein.

Oben am Rohr habe ich zwei Einschnitte gemacht (mit dem "Dremel") und die entstehende Zunge nach innen und unten abgebogen. So entsteht ein Haken an dem sich die Feder befestigen lässt. Jetzt das Innenrohr, mit der Feder, in das Außenrohr schieben. Das obere Ende der Feder wird bei der Befestigung des Zweibeins an der Schraube befestigt die auch das Bein hält. Man muss dazu die Schraube gleichzeitig durch Bein, Halterung und Öse der Feder schieben. Hat man das geschafft, so hat man schon ein nettes, wackliges Zweibein vor sich stehen.

Teile des Zweibeins

 

Die Befestigung der Feder

Die Feder musste, damit sie sich beim ein- und ausklappen nicht verhaken kann, in einen größeren Abstand zur Halterung angebracht werden. Hier habe ich einen starken Draht so zurechtgebogen, das zwei Ösen entstehen, in die ich die Feder einhängen kann. Zuerst muss er Draht durch zwei Bohrlöcher an der Halterung geführt werden. Am besten vorher U-förmig biegen. Wenn der Draht durch die Bohrlöcher geführt wurde, kann man mit dem Biegen der Ösen beginnen. Keine leichte Aufgabe.
Hat man das geschafft, kann man die Feder einhängen und am Bein befestigen. Jetzt kommen auch die Schrauben ins Spiel, die ich vorher mit viel Mühe zurechtgefeilt habe. Zuerst habe ich die Schraube durch eine Öse der Feder geführt und die Schraube, mit der Feder, in das Schraubloch am Bein geschraubt. Beim festschrauben musste ich darauf achten, das der kleine Stift am Ende der Schraube, passend in die Nut des Innenrohr gelangt. Hat man das geschafft, dann lässt sich das Bein jetzt ausziehen und schnellt auch von alleine in die Grundposition zurück. Jetzt das obere Ende der Feder in die Öses des Drahtes einhängen. Jetzt wackelt am Zweibein nichts mehr. 

 

Die Befestigung am Gewehr

Der letzte Arbeitsschritt. ist die Befestigung am Gewehr. Schnell und einfach war dies unter Verwendung von zwei Klammern eines kaputten RedDots zu verwirklichen. Ich habe hierzu einen dünnen festen Draht zurechtgebogen, sodass diese, durch die Bohrlöcher geführt, Halterungen für die Klammern bilden.
schauts auch auf dem Bild an.

Auf diese Lösung bin ich am wenigsten stolz und  eine bessere Lösung ist in Arbeit. Ich muss nur noch ein geeignetes Bauteil in der "freien Natur" finden



Und hier noch ein paar Bilder von meinem Zweibein an einer Walther G22 . Irgendwie passend für mein leichtes Zweibein.





Für die Anfertigung der ganzen Chose habe ich einen Tag, naja, so etwa 6-8 Stunden gebraucht. Wichtig war aber die Vorarbeit. Bei jedem Einkaufen habe ich nach geeigneten Bauteile Ausschau gehalten und jedes Teil auf die Eignung für die Verwendung als Zweibein abgecheckt. 

Hier kann man sehen wie das Zweibein an der Rail befestigt wurde. Zur Befestigung ist ist ehrlicherweise zu sagen. Plastik auf Plastik ist nicht besonders stabil. Wenn man das Gewehr mit Gewalt nach vorn oder nach hinten schiebt, droht das Zweibein von der Rail herunter zu springen. Beim tragen ist es dagegen ausreichend stark befestigt.  Die Beine sind ausgeklappt und eingeklappt sehr stabil. 

Zu Schluss noch ein Bild des Zweibeins im maximal ausgefahrenen Zustand. Ich habe mich auf drei Positionen beschränkt, weil es so einfacher ist die Beine gleichlang einzustellen und die Notwendigkeit genauerer Einstellung mir nicht Relevant erschien.

Ich bin mir über die Mängel in der Beschreibung bewusst. Darum stellt viele Fragen, dann werde ich vielleicht die Anleitung sogar noch um einige Zeichnungen ergänzen.